Lange habe ich geglaubt, dass jemand der Polyamorös veranlagt ist, auch alle seine Parnter auf gleicher Ebene haben soll. Bedeutet, ich meinte, dass es keinen Primärpartner gibt, sondern alle gleich berechtigt sind.
Inzwischen bin auch ich erwachsen geworden und habe mich selbst mal genauer unter die Lupe genommen. Tatsache ist, dass es für mich so nicht funktioniert. Ich habe immer einen Primärpartner gehabt, auch, wenn ich das nicht wahr haben wollte.
Es ist doch einfach dumm zu glauben, dass man keinen Primärpartner hat, wenn man mit diesem Menschen zusammen wohnt, evt. Sogar ein Haus oder eine Wohnung zusammen gekauft hat. Ein Mensch zu dem man als erstes geht, wenn irgendwo der Schuh drückt.
Inzwischen lächele ich über den Spruch alle meine Partner sind gleichberechtigt. Das kann nur zutreffen, wenn man eine Wohnung für sich alleine hat, und mit keinem seiner Partner irgendwie auf klassischer Weise verbandelt ist. Also wenn man zu seinen Partner hin gehen muss, mit ihnen ein Teilchen seines Lebens verbringt, und dann wieder in sein eigenes zu Hause geht ganz alleine.
Inzwischen weiss ich, dass ich nicht so bin. Ich habe immer einen Primärpartner. Manchmal habe ich Menschen mit denen ich auch andere Dinge teile. Dinge, die ich mit meinem Hauptpartner nicht machen kann.
Auf der anderen Seite weiß ich jetzt auch was ich will! Und ich will in der Beziehung die ich führe IMMER das Alphatier sein. Neben der Beziehung mit mir hat es keine anderen Beziehungen zu geben. Mal mit jemand anderem spielen, oder Sex haben ja. Aber keine weitere Beziehung. Und vor allem keine weitere Liebesbeziehung.
Ich will nicht auf einen Sockel gestellt und angehimmelt werden. Ich will nicht der absolute Mittelpunkt sein. Ich will ein Teil des Lebens meines Partners sein.
Und ich werde wie ein Tiger sein Revier verteidigen, wenn mir jemand versucht in die Quere zu kommen. Solange ich denke, dass sich der Kampf lohnt, werde ich kämpfen. Und wie heißt es so schön: in der Liebe und im Krieg sind alle Mittel erlaubt.
Sollte ich aber merken, dass mein Beziehung und mein Partner , es nicht wert sind, dass ich um sie kämpfe, dann werde ich erst trauern und dann mir einen neuen Partner suchen.
Ich bin ein felines Wesen, ich bin eine Tigerin ich dulde keine anderen Weibchen neben mir!
Zumindestens ist das meine aktuelle Sicht auf Beziehungen.
Hmmm,
das was Du sagst ist in meinen Augen absolut richtig – in jedem Beziehungskonstrukt muss es Abstufungen und „Rangreihen“ geben – alle gleich zu stellen hat noch nie funktioniert.
Aber Deine Schlussfolgerung für Dich selbst würde ich gerne in einem Aspekt hinterfragen: Ist das, was Du für Dich definierst (nicht „nur“ Alphaweibchen, sondern einzige Beziehung) denn überhaupt noch polyamorös? In meinen Augen ist das wenn überhaupt polygam, eher eine offene Beziehung (wo auch immer hier die Grenzen sind …) – zumindest wenn es auf Gegenseitigkeit basiert und nicht nur für Deinen Partner. Wenn es nur einseitig sein sollte (Du darfst, er nicht), dnn wäre es zwar von Deiner Seite aus polyamorös, aber asynchron und wirft die Frage auf, wie der Partner „gestrickt“ sein muss, dass er Erfüllung in dieserr Beziehung findet.
LG
Ileach