Kölner Taxifahrer

Mein Tag war etwas hektisch, da ich mal wieder am Vortag nicht mit allem fertig geworden bin, somit hatte ich noch nicht meinen Koffer für das verlängerte Wochenende gepackt und die Daten von dem einem Laptop noch nicht auf das andere transferiert. Meine Kunden wollten auch noch betüdelt werden. Und zu allem übel bin ich mal wieder morgens nicht aus den Puschen gekommen.

 

Also habe ich das Kofferpacken wieder verschoben und bin zum Kunden gefahren. Kurz vor 14 Uhr war ich wieder zu Hause und mir war dann auch klar, dass ich den Zug um 14:11 auf gar keinen Fall mehr schaffe. Also Koffer packen, Taxi anrufen und … ja und böse Überraschung: nächstes freies Taxi erst in 25 Minuten. Ja, wo sind wir den? Irgendwo auf dem Land oder in Köln? Ne ist schon klar. Also nächstes Taxiunternehmen angerufen, kein Problem der Wagen ist in 15 Minuten da. Da man unser Haus nicht so einfach findet, habe ich dann auch noch mal erklärt wie man dahin kommt. 15 Minuten später stehe ich abfahrt bereit und dem Gefühl alles wichtige vergessen zu haben an der Tür. Kein Taxi. Also Koffer nehmen und schon mal zur nächsten Straße. Da sehe ich auch schon das Taxi, dass eindeutig den Weg nicht findet. Wie blöd ist der Typ eigentlich und wofür habe ich denen eine Wegbeschreibung gegeben?

 

Irgendwie ist der Fahrer ein komischer Typ. Erst als wir zur nächsten Straße kommen setzt er eine Brille auf. Äh, wie jetzt, der braucht eine Brille zum fahren und setzt die nicht schon am Anfang der Fahrt auf, ne, ist klar. Um die Kurve fahren scheint auch nicht sein Ding zu sein. OK, kann ich noch mit Leben. Bei uns ist rechts vor links und ich sitze rechts. Der nette Onkel am Steuer scheint weder an dem einem noch an dem anderen interessiert zu sein und nimmt dem Auto von rechts mal eben die Vorfahrt. Mein Puls geht etwas schneller. Dann scheint er der Meinung zu sein, dass die Mitte der Fahrbahn doch besser sei als die rechte Seite. Ich teile diese Meinung nicht, insbesondere da ich den entgegenkommenden Bus für wesentlich stärker halte. Rechtzeitig manövriert meine Fahrer den Wagen wieder auf die rechte Seite. Mein Blutdruck steigt ganz allmählich. Die weitere Fahrt zum Bahnhof gestaltet sich ganz ähnlich, permanent fährt er in der Mitte oder Schlangenlinie, und das Tempo kann er auch nicht halten. Auf der Halben Strecke zum Bahnhof ist mir dann schlecht und mein Blutdruck hat für meine Verhältnisse Rekordhöhe erreicht. Ich versuche nicht aggressiv zu werden und schaue statt dessen zum Fenster raus, neben bei merke ich mir die Taxi-Nr. Das er fast in ein Auto reingefahren und ein anderes angefahren hätte versuche ich zu ignorieren.

 

Trotz alle dem haben wir es dann noch pünktlich zum Bahnhof geschafft. Ich kann es kaum glauben. Allerdings ist mir noch 15 Minuten später richtig schlecht.

 

An dieser Stelle möchte ich mich mal bei all den anderen Kölner Taxifahrern bedanken, bei denen ich mich trotz überhöhter Geschwindigkeit immer sicher gefühlt habe.

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