Boutique Bizarre

Trotzdem das ich in Köln lebe, bin ich häufig in Hamburg. Und wenn man als BDSMer in Hamburg ist geht man auch schon mal auf die Reeperbahn und machte einen kleinen Bummel. Meist gehe ich dann gemütlich in die Boutique Bizarre und schau mir an was es so Neues an Spielzeug und Klamotten gibt. Mein Hauptanliegen liegt jedoch fast immer auf den Korsetts.

Dieses Wochenende war ich mal wieder dort. Mein Begleiter und ich waren ganz normal angezogen, so dass wir nicht unbedingt auf den ersten Blick als Perverse zu erkennen waren. Für einen Samstag war es relativ leer dort um nicht zu sagen fast ausgestorben. Somit konnte ich in aller Ruhe die neusten Masken bewundern und freute mich schon auf die Korsagen, insbesondere da ich seit einiger Zeit nach einer Neuen suche. Zu unserem Erstaunen war die Abteilung dazu abgesperrt. Etwas verwundert fragten wir die Verkäuferin da nach. Als Antwort bekamen wir dann zu hören, dass sie die Abteilung geschlossen hätte und auch nicht bereit wäre sie zu öffnen, weil ja soviel kämen und nur gucken und anfassen würden, aber nichts kaufen wollen. Außerdem würden die Leute immer alles schmutzig machen. Und sie hätte entschlossen, dass sie jetzt nicht auf macht.

Ah ja. Wir waren also nicht gut genug für die Abteilung Korsetts und Kleider. Liebe Verkäuferin, wenn Du meine Angestellte wärst, wäre das der letzte Tag für dich gewesen. Geschäftsschädigender geht es ja wohl noch kaum. An alle die dort einkaufen wollen: vergesst es einfach. Warum soll man sich als Käufer von so einer dummen Person herablassen behandeln lassen, nur weil man nicht gerade im Fetischoutfit dort aufläuft?

2 thoughts on “Boutique Bizarre

  1. Hallo
    In der Tat gewähren wir unseren Kunden und Besuchern in der Boutique Bizarre nicht immer uneingeschränkten Zugang zu allen Abteilungen. Dabei ist für uns nicht entscheidend, wie pervers oder fetischorientiert uns der oder die Besucher/-in erscheint. Da wir zu den meistbesuchten Einrichtungen auf St. Pauli gehören und gerade an Wochenendtagen phasenweise von Kunden, Schaulustigen und Amüsierwilligen förmlich überlaufen werden, sind gewisse Regeln und Maßnahmen notwendig, um eine befriedigende Situation für alle Beteiligten zu schaffen und zu erhalten. Dazu zählt u.a. das zeitweilige, situationsbedingte Sperren einiger Bereiche unseres Ladens. Auf freundliches Fragen nach Einlass stehen unseren Besuchern in der Regel trotzdem alle Bereiche offen, unabhängig auch von Kriterien wie Kaufabsicht und Sortimentsaffinität. Natürlich aber gibt es hin und wieder Ausnahmen von der Regel.
    Gründe für verweigerten Zugang:
    1. Es findet gerade eine (oder mehrere) Anprobe statt, die intensive Betreuung durch unser Personal erfordert oder aus Rücksicht auf Kundeninteressen diskret durchgeführt wird.
    2. Es sind einfach zu viele Besucher in der Abteilung.
    3. Besucher sind alkoholisiert und/oder sind durch unpassendes Verhalten aufgefallen.
    4. Top-Ausschlusskriterium: „…wir wollen nur kurz ein Foto machen…“!

    Bei unserer Kundschaft, so unsere Erfahrung, herrscht überwiegend Akzeptanz und Verständnis für unsere Situation sowie die von uns getroffenen Maßnahmen. Schließlich ist etwa die Sperrung von Ladenbereichen nicht der faulen Arbeitshaltung unseres Personals geschuldet, vielmehr bietet sie teilweise die einzige Möglichkeit, einen geregelten Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten und die Ware vor Beschädigung zu schützen. Kaufinteressierte Kunden schätzen dabei, dass trotz großem Andrangs im Geschäft ein ungestörtes Umschauen möglich ist.
    Was den Vorfall an besagtem Samstag angeht, vermag ich mich mangels Beteiligung nicht zu äußern. Wahrscheinlich lag ganz einfach ein Missverständnis vor. Wenn ich allerdings, lieber Tristesse, lesen muss, dass Du eine unserer Kolleginnen kurzerhand pauschal als dumm aburteilst- obwohl sie die Situation in unserem Hause sicher reflektierter zu beurteilen versteht, als es Dir als Außenstehendem möglich ist- kommt mir doch ein anderer Verdacht: Möglicherweise lag die Ursache für Deine Aussperrung doch eher in dem von mir oben genannten 3. Punkt der Ausschlusskritierien. Denke mal drüber nach…

    Thomas
    Boutique Bizarre

  2. Lieber Thomas,

    ich war an jenem Nachmittag (?) zusammen mit Tigresse (nicht Tristesse!) in der Boutique Bizarre und kann Dir versichern, dass wir weder alkoholisiert waren, noch uns auffällig verhalten haben. In dem gesperrten Bereich war auch keine Anprobe, keine anderen Besucher und zum Fotos machen waren wir ganz sicher auch nicht gekommen.

    Als wir die Absperrung gesehen haben, waren wir verwundert und haben bei der gelangweilt dasitzenden Verkäuferin nachgefragt, warum dieser Bereich nicht zugängig sei. Die Antwort ist nur als arrogant und herablassend zu bezeichnen (nein, wir sahen auch nicht aus wie Bahnhofpenner falls das Dein nächstes Argument sein sollte). Sie hat uns gleich im ersten Satz unmißverständlich zu verstehen gegeben, dass der Bereich aufgrund Ihrer Entscheidung geschlossen ist und sie ihn für uns auch ganz ganz sicher nicht öffnen wird.

    Also: Der Laden war leer, der Verkäuferin langweilig, wir waren in Kauflaune und trotzdem hat Sie uns ohne jeden Grund so unfreundlich und herablassend behandelt, dass es uns in absehbarer Zeit ganz sicher nicht mehr in die Boutique Bizarre verschlagen wird, wenn wir entspannt Fetisch-Klamotten shoppen wollen.

    Liebe Grüße aus Hamburg,

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